Wie können Unternehmen Ihre Mitarbeitenden vor krebserzeugenden Gefahrstoffen schützen und was müssen sie dabei beachten? Die Träger der gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) bestehend aus Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern haben im Arbeitsprogramm „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ zur Unterstützung der Betriebe kostenlose digitale Tools erstellt und zeigen, wo und wie Betriebe im Arbeitsschutz davon profitieren können. Ziel des Arbeitsprogramms ist es, Gefährdungen am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe zu minimieren und so die Entstehung von berufsbedingten Krebserkrankungen zu verhindern. Die Tools unterstützen Betriebe aller Branchen, indem sie viele Praxishilfen zur Minimierung der Exposition oder dessen Substitution, bei der Gefährdungsbeurteilung sowie der Dokumentation bieten oder zusammentragen. Freuen sie sich auf viele gute Ideen und hilfreiche Tools.
Zielgruppen: Betriebs-/Arbeitsmediziner, Schwerbehindertenvertretung, Betriebs- und Personalrat, Personalwesen/Verwaltung, Arbeitsorganisation, Notfall-/Krisenmanagementbeauftragter, Gesundheitsmanagement, Ausbilder, Trainer, Berater, Management, Führung
Zur besseren Lesbarkeit wird im Text auf die gleichzeitige Nennung aller Geschlechter verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten selbstverständlich für alle Geschlechter gleichermaßen.
14:45 Uhr
Begrüßung und Einführung
14:50 Uhr
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie – Ziele und Aktivitäten
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Autor:in:
Gerd Schneider | Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) | Germany
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) verfolgt das Ziel, den Arbeitsschutz in Deutschland systematisch und nachhaltig zu verbessern. In bundesweiten Arbeitsprogrammen setzen Bund, Länder und Unfallversicherungsträger die gemeinsam entwickelten Arbeitsschutzziele um und wenden sich insbesondere an Betriebe und unterstützen Unternehmer, Führungskräfte, Beschäftigte und betriebliche Arbeitsschutzexperten bei der konkreten Ausgestaltung des Arbeitsschutzes.
Mit Fokus auf das Arbeitsprogramm „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ werden die Ziele und Aktivitäten zur Minimierung von Gefährdungen am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe und so die Entstehung von berufsbedingten Krebserkrankungen vorgestellt.
15:00 Uhr
Die GDA Best-Practice-Datenbank – Sammlung von Praxisbeispielen zum Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen
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Autor:in:
Ina Krieger | Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) | Germany
Die GDA Best-Practice-Datenbank stellt guten Lösungen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen für Betriebe, Aufsichtspersonen und Interessierte als Hilfestellung im Kampf gegen berufsbedingten Krebs zur Verfügung. Sie enthält eine Sammlung von Praxisbeispielen und Praxishilfen und verknüpft Gefahrstoffe mit mehreren wichtigen Aspekten wie Beruf, Tätigkeit, Branche, Gefahrstoffinformation bzw. -problematik und Lösungen in den Kategorien der bekannten STOP-Maßnahmenhierarchie. Vor dem Hintergrund der hohen Fallzahlen ist es eminent wichtig, für das Thema „Berufsbedingter Krebs“ und vor allem für den richtigen Umgang bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen zu sensibilisieren. Die GDA Best-Practice-Datenbank ist online kostenfrei über das GDA-Portal und die Internetseiten des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) verfügbar.
15:10 Uhr
Messen oder nicht messen, das ist hier die Frage
15:20 Uhr
SUBSPORTplus - praxisnahe Lösungen zur Substitution von Gefahrstoffen
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Autor:in:
Dr. Linda Ingendahl | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) | Germany
Das Portal SUBSPORTplus ist eine verlässliche Informationsquelle, um Unternehmen bei Ihren Aktivitäten zur Substitution von gefährlichen Stoffen zu unterstützen und einen Weg zu sicheren Alternativen zu finden. Es bietet Zugang zu aktuellen Informationen zu alternativen Stoffen und Technologien sowie zu Instrumenten und Leitlinien für die Bewertung von Stoffen und für das Substitutionsmanagement.
Das Portal bietet unter anderem:
1. eine strukturierte Präsentation der rechtlichen Bestimmungen zum Thema Substitution innerhalb der Europäischen Union sowie auf nationaler und internationaler Ebene
2. eine Datenbank mit besorgniserregenden Stoffen, deren Gebrauch gesetzlich oder durch freiwillige Verpflichtungen eingeschränkt ist oder deren Restriktion forciert wird
3. eine Datenbank erfolgreicher Substitutionsbeispiele sowie Informationen über alternative Stoffe und Technologien direkt aus Unternehmen, der Literatur oder anderen Quellen, die als Inspiration und Anregung für die Substitution dienen können
15:30 Uhr
Der GDA Gefahrstoff-Check - Ihre Hilfe bei krebserzeugenden Gefahrstoffen
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Autor:in:
Dr. Alexander Schneider | Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) | Germany
Der GDA Gefahrstoff-Check ermöglicht insbesondere kleinen und mittleren Betrieben ihren Umgang mit Gefahrstoffen zu überprüfen und zu verbessern. Er hilft, die Gefährdungen für die Beschäftigten vorausschauend und effektiv zu erkennen sowie wirkungsvolle Schutzmaßnahmen zu treffen. Zudem unterstützt der GDA Gefahrstoff-Check dabei, die Gefährdungsbeurteilung schrittweise durchzuführen, zu vervollständigen, oder zu aktualisieren.
15:40 Uhr
Expositionsverzeichnis und die Zentrale Expositionsdatenbank (ZED) – Wer, wann, wie?
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Autor:in:
Dr. Linda Schneider | Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) | Germany
Gefahrstoffe findet man fast überall – so auch am Arbeitsplatz. Die Exposition gegenüber manchen Stoffen birgt allerdings Risiken, die durch hohe Latenzzeiten erst Jahre später zu gesundheitlichen Folgen führen können. Daher sind Arbeitgeber nach § 10a GefStoffV dazu verpflichtet, gefährdende Tätigkeiten ihrer Beschäftigten mit krebserzeugenden, keimzellmutagenen oder reproduktionstoxischen Gefahrstoffen der Kategorien 1A oder 1B in einem Expositionsverzeichnis zu dokumentieren. Diese Informationen muss der Arbeitgeber nach Ende der Exposition mindestens 40 Jahre für Tätigkeiten mit krebserzeugenden und keimzellmutagenen sowie mindestens 5 Jahre für Tätigkeiten mit reproduktionstoxischen Stoffen aufbewahren. Außerdem sind den Beschäftigten die sie betreffenden Daten bei Ausscheiden aus dem Betrieb auszuhändigen.
Die Zentrale Expositionsdatenbank (ZED) ist ein kostenloses Angebot der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum erleichterten Führen des Expositionsverzeichnisses. Bei Nutzung der ZED überträgt der Arbeitgeber die Archivierungs- und Aushändigungspflicht auf die DGUV. Beschäftigte erhalten die sie betreffenden Daten auf Anfrage direkt von der ZED und können somit ihre Expositionshistorie auch unternehmensübergreifend einsehen. Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche, Informationen zum gesetzlichen Hintergrund sowie Hilfestellungen zur Anwendung unterstützt die ZED Arbeitgeber dabei, ihren gesetzlichen Verpflichtungen nach § 10a GefStoffV nachzukommen.
15:50 Uhr
Fragen- und Diskussionsrunde
16:00 Uhr
Zusammenfassung und Verabschiedung